by Steve Curry
Von allen Reisezielen in Deutschland, die ich für meine jüngste Deutschlandreise geplant hatte, war Leipzig vielleicht das, worauf ich mich am meisten freute. Warum genau, weiß ich nicht, aber ich war extrem neugierig auf diese Stadt im Osten Deutschlands. Ich erinnerte mich schwach daran, dass ich Leipzig als Kind besucht hatte, aber ich wusste wirklich nicht, was mich dort erwartete. Im Gegensatz zu Städten wie Berlin und Hamburg kannte ich die beliebtesten Aktivitäten in Leipzig nicht so gut. Genau so mag ich es.
Allerdings hatte ich hier und da schon viel Gutes über Leipzig gehört. Als ich dann schließlich ankam, um mehr zu erfahren, schaltete ich sofort in den Touristenmodus, und am Ende meiner Reise wusste ich sehr zu schätzen, wie viel Charakter Leipzig eigentlich hat. Es ist vielleicht keine traditionelle europäische Stadt wie aus der gängigen Vorstellung, aber sie hat so viele Seiten, dass sie wahnsinnig interessant ist. Wenn auch Sie neugierig sind, dieses verlockende Reiseziel zu erkunden, finden Sie hier einige Tipps, was Sie in Leipzig unternehmen können, um die verschiedenen Facetten dieses deutschen Juwels kennenzulernen.
Tipps für den Besuch von Leipzig
Anstatt einfach alle Attraktionen Leipzigs aufzulisten, dachte ich, ich gebe Ihnen zunächst Tipps, wie Sie Leipzig besuchen können. Nach meiner Zeit dort denke ich, dass man auf jeden Fall mehr als einen Tag bleiben sollte, um sich nicht gehetzt zu fühlen. Ich hatte zwei volle Tage für Sightseeing, und ich habe das Gefühl, dass ich trotzdem noch so viele Sehenswürdigkeiten verpasst habe. Das Museum der bildenden Künste, die Baumwollspinnerei oder das Bach-Museum sind nicht dabei, aber das sollte man auf jeden Fall auch gesehen haben. Ich habe sogar den ganzen Stadtteil Plagwitz verpasst, aber all diese Dinge machen mir nur noch mehr Lust auf einen weiteren Besuch.
Was die Anreise nach Leipzig angeht, so ist die Stadt wirklich recht einfach zu erreichen. Die Stadt verfügt über einen mittelgroßen Flughafen, der aus ganz Europa angeflogen wird. Ansonsten ist die Anreise von nahe gelegenen Städten wie Berlin und Dresden mit Bahn und Flixbus ein Kinderspiel.
Der Leipziger Marktplatz
Wie bei so vielen Orten, die ich besuche, halte ich es für das Beste, den Besuch in einer Stadt mit dem Marktplatz der Stadt zu beginnen. Dieser historische Marktplatz, auch als Markt bekannt, ist ein großer, offener Platz im Herzen der Stadt. Das auffälligste Wahrzeichen der Stadt ist das Alte Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Jahrhundert stammend. Obwohl es hier einige schöne Gebäude zu bewundern gibt, fand ich den Bauernmarkt am Donnerstag das Interessanteste an diesem Platz, nach dem Alten Rathaus natürlich.
Der erste Marktplatz der 1015 in der Chronik des Thietmar von Merseburg erstmals erwähnten Siedlung urbs Libzi lag weiter nördlich an der Kreuzungsstelle von Via Regia und Via Imperii im Gebiet des heutigen Richard-Wagner-Platzes. Im Folgenden entwickelte sich der Ort in Richtung Südosten, sodass auch sein Zentrum weiter nach Südosten zu liegen kam. 1165 erteilte der Markgraf Otto der Reiche von Meißen durch den sogenannten Stadtbrief dem jungen Leipzig das Stadtrecht und das Marktprivileg. In einer Skizze des Leipziger Straßensystems von Herbert Küas (1900–1983) für diese Zeit ist bereits ein größerer Platz an der Stelle des heutigen Marktes eingezeichnet. 200 Jahre später entstand hier das Rathaus der Stadt.
Der Marktplatz war aber auch bis ins 19. Jahrhundert Richtstätte für die Vollstreckung von Todesurteilen. So wurden unter anderen hingerichtet 1525 der Schmied Michael Rumpfer wegen seine Anführerschaft im Bauernkrieg, 1527 der Buchdrucker Hans Hergot wegen der Verbreitung einer sozialutopischen Schrift, 1537 der Rittergutsbesitzer Moritz Pflugk wegen Ehebruchs und Mordes und als Letzter 1824 der Perückenmacher Johann Christian Woyzeck, der aus Eifersucht seine Geliebte erstochen hatte.
Museum für Stadtgeschichte Leipzig
Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig (Haus Böttchergässchen)
Den Kern des Museums bildet neben dem Neubau im Böttchergäßchen das Alte Rathaus am Markt mit der zentralen ständigen Ausstellung zur Leipziger Stadtgeschichte.
Im Hauptgeschoss des Alten Rathauses ist die ständige Ausstellung zur Geschichte Leipzigs von Beginn der Stadtwerdung bis zur Völkerschlacht im Jahr 1813 zu besichtigen. Den Dreh- und Angelpunkt dieses Bereiches bildet der auch für Empfänge und kulturelle Veranstaltungen genutzte Renaissance-Festsaal mit einem rund 25 m² großen Stadtmodell, das Leipzig im Jahre 1823 zeitgenössisch detailliert darstellt. Neben zwei zu besichtigenden Gemäldegalerien (Fürsten- und Stadtrichterbildnisse) wird hier außerdem die Leipziger Rechtsprechung thematisiert, unter anderem mit einer handschriftlichen Ausgabe des Sachsenspiegels aus dem Jahr 1461 sowie zahlreichen Objekten zu Johann Christian Woyzeck.
In der ersten Etage des Museums, das in mittelalterlichen Sälen und Kammern untergebracht ist, geht es um die alte und mittelalterliche Geschichte der Stadt. Hier erfährt man etwas über die slawischen Ursprünge der Stadt, die Entwicklung der Stadt als Handelszentrum und die vielen Kriege, die Leipzig im Laufe der Jahrhunderte heimsuchten. Es gibt auch Abschnitte, die musikalischen Berühmtheiten wie Bach, Wagner und Mendelssohn gewidmet sind, die alle einen Bezug zur Stadt haben.
Die Exponate hier sind sehr gründlich und geben einen guten Einblick in die verschiedenen Bereiche der Stadtentwicklung. Im Obergeschoss ist eine ganze Etage dem 19. bis 21. Jahrhundert und der heutigen Gestalt Leipzigs gewidmet. Natürlich gibt es große Abschnitte, die den beiden Weltkriegen und dem Leben in der DDR gewidmet sind, aber auch die Zeit dazwischen wird in der Ausstellung gut dargestellt.
Große Aufmerksamkeit wird der Friedlichen Revolution gewidmet, den Demonstrationen im Jahr 1989 in Leipzig, die die Ereignisse auslösten, die zur deutschen Wiedervereinigung und zum Fall der Berliner Mauer führten. Aber auch die Realität der 1990er Jahre nach diesen Ereignissen und die Kämpfe, die nach 1989 kamen, werden erläutert. Ein wirklich aufschlussreiches Museum, wenn Sie verstehen wollen, warum Leipzig so ist, wie es ist.
Thomaskirche
Anstatt jede einzelne Kirche in Leipzig aufzuzählen, sollten wir uns hier auf eine konzentrieren – die Thomaskirche. Die Thomaskirche ist zwar innen und außen sehr schön und stammt aus dem 12. Jahrhundert, aber sie ist besser bekannt für die Menschen, mit denen sie verbunden ist. Schließlich war dies die Kirche, in der Martin Luther berühmt über die Vorzüge der Reformation debattierte und später predigte. Die Thomaskirche war auch der Ort, an dem Bach 27 Jahre lang als Musikdirektor wirkte und an dem Wagner das Klavierspielen lernte. Hier steht auch eine große Bach-Statue vor der Kirche, die eine Welle von Touristen anzieht, um sie zu bewundern.
In der Thomaskirche befinden sich seit 1949 die mutmaßlichen Gebeine von Johann Sebastian Bach.
Nach seinem Tod am 28. Juli 1750 wurde J. S. Bach auf dem Spitalfriedhof der Johanniskirche bestattet. Im Zug der im 19. Jahrhundert einsetzenden Bach-Renaissance begann sich eine breite Öffentlichkeit, unter anderem 1836 Robert Schumann, für die Gebeine und den genauen Ort der Grabstätte Bachs zu interessieren. Daher beauftragte man 1894 den Anatomieprofessor Wilhelm His, aus beim Abbruch der Südwand des Kirchenschiffs der Johanniskirche exhumierten Knochen die Gebeine Bachs zu identifizieren. His kam dabei zu dem Urteil, dass „die Annahme, daß die am 22. October 1894 an der Johannis-Kirche in einem eichenen Sarge aufgefundenen Gebeine eines älteren Mannes die Gebeine von Johann Sebastian Bach seien“, in hohem Maße wahrscheinlich sei. Im Zuge dieser Exhumierung nahm man Abdrücke vom mutmaßlichen Bach-Schädel.Am 16. Juli 1900 wurden die Gebeine in einem Kalksandsteinsarkophag in einer Gruft unter dem Altar der Johanniskirche wiederum beigesetzt.
In Folge der Bombardierung Leipzigs am 4. Dezember 1943 brannte die Johanniskirche aus. Der Sarkophag mit den mutmaßlichen Gebeinen Bachs blieb unversehrt und wurde im Zuge der am 19. Februar 1949 vorgenommenen Sprengung des Kirchenschiffs geborgen. Nach Diskussionen über Ort und Gestaltung einer neuen Grabstätte und Protesten von Thomaskantor Günther Ramin und der Bach-Gesellschaft gegen die Pläne der sozialistischen Kulturfunktionäre entschloss man sich 1949, Bach „im Chorraum der Thomaskirche beizusetzen, wo sich die räumlich größte Höhe der Kirche mit ihrem heiligsten Raum schneidet“. Am 28. Juli 1949 wurden die Gebeine in die Thomaskirche überführt.
In der Thomaskirche treten regelmäßig der Thomanerchor und das Gewandhausorchester auf: Freitags um 18:00 Uhr, samstags um 15:00 Uhr in der Motette und sonntags im Gottesdienst um 9:30 Uhr. Zu besonderen Anlässen und Festtagen werden Thomaskonzerte vorwiegend mit Werken von Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy ausgeführt.
In der Kirche wurden viele Werke Johann Sebastian Bachs uraufgeführt. Nachdem Bachs Werke in Leipzig weitgehend in Vergessenheit geraten waren, begann Mendelssohn damit, sie wieder aufzuführen, und begründete damit die Tradition der Leipziger Bachpflege.
Auch einige Werke anderer Komponisten wurden hier uraufgeführt, beispielsweise die Sinfoniekantate Lobgesang von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Museum in der Runden Ecke
Egal, wo man in der ehemaligen DDR hinkommt, überall wird man an die berüchtigte Stasi erinnert. Vielerorts, wie in Erfurt und hier in Leipzig, wurden die ehemaligen Stasi-Zentralen in Museen umgewandelt, die von der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes erzählen. Beim Gang durch die Ausstellung wird deutlich, wie diese Organisation die Leipziger Bevölkerung überwachte.
Das Gebäude wurde zunächstvon 1911 bis 1913 als Geschäftshaus der Alten Leipziger Feuerversicherung nach Plänen des Architekten Hugo Licht und Karl Poser zusammen mit dem Büro Weidenbach & Tschammer errichtet. Nach Einzug amerikanischer Truppen in die Stadt im Jahr 1945 nutzte die US-Armee das Gebäude für einige Monate, anschließend folgte eine Nutzung durch das Innenministerium der Sowjetunion (NKWD) und des MfS-Vorläufers K5. Von 1950 bis 1989 war hier der Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS). Etwa 1984 erfolgte die bauliche Erweiterung um einen großen Anbau und einen nicht einsehbaren Innenhof. Am Abend des 4. Dezember 1989 besetzten Demonstranten die Einrichtung im Rahmen der Montagsdemonstrationen.
Das Innere des Gebäudes wurde so belassen, wie es war, als Demonstranten 1989 das Büro besetzten, um zu verhindern, dass Agenten des Dienstes die Aufzeichnungen über ihre Taten zerstören. Das bedeutet, dass sowohl die Büroräume als auch die Gefängniszellen für die politischen Gefangenen noch genauso aussehen wie damals, was die Geschichte noch lebendiger macht. Der Besuch des Museums ist zwar kostenlos, aber die Informationen sind nur auf Deutsch, so dass Sie vielleicht den Zusammenhang nicht ganz verstehen. Aber ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, denn es ist ein sehr aufschlussreicher Ort.
Altstadt-Straßen
Wie in jeder anderen europäischen Stadt auch, sollte man bei einem Besuch in Leipzig am besten einen Spaziergang durch das historische Zentrum machen. Zugegeben, das Leipziger Zentrum ist heute eher ein modernes Viertel als eine “Altstadt”, aber es beherbergt immer noch einige bedeutende Wahrzeichen und gelegentlich auch großartige Architektur. Ein Blick auf das prunkvolle Börsengebäude aus dem 17. Jahrhundert neben dem Alten Rathaus macht das deutlich.
Wenn Sie durch die Altstadt spazieren, werden Sie feststellen, dass sich neue Trends abzeichnen: Zahlreiche Kirchen sind in der Stadt verteilt, wie die St.-Nikolaus-Kirche, die auf eine starke spirituelle Präsenz hinweist. Gleichzeitig gibt es Statuen des berühmten Schriftstellers Johann Wolfgang von Goethe, der an der hiesigen Universität studiert hat, und einen deutlichen Stolz auf die hiesige akademische Einrichtung.
Und dann ist da noch die tiefe Liebe zur Musik, die sich am besten in der Verehrung von Johann Sebastian Bach ausdrückt, der hier jahrzehntelang gewirkt hat. Wenn man durch die Stadt spaziert und kleine Hinweise auf diese Themen aufnimmt, beginnt man zu verstehen, was für Leipzig im Laufe der Jahre wichtig war.
Mädler-Passage
Wenn man durch eine Stadt spaziert, ist es immer schön, wenn man über eine elegante Passage stolpern kann. So ging es mir auch, als ich bei meinem Streifzug durch die Innenstadt die Mädler-Passage entdeckte. Mit dem Licht, das durch die gläserne Decke einfällt, und den Boutiquen auf beiden Seiten ist sie eine wirklich angenehme kleine Ecke von Leipzig.
Das Grundstück war zwischen 1530 und 1911 mit dem Gebäudekomplex Auerbachs Hof bebaut. Am 1. Januar 1911 wurde Auerbachs Hof sowie ein benachbartes Grundstück an den Koffer- und Lederfabrikanten Anton Mädler (1864–1925) verkauft. Dieser ließ sämtliche Gebäude abreißen und von 1912 bis 1914 das Messehaus Mädler-Passage nach Plänen des Architekten Theodor Kösser errichten.
Es entstand ein fünfgeschossiges Durchgangshaus mit einer 142 m langen, viergeschossigen Passage. Das Rundbogenportal am Passageneingang wird von zwei lebensgroßen weiblichen Gewandfiguren flankiert, die Weintrauben und eine Vase tragen. Sie nehmen Bezug auf die Zweckbestimmung des Hauses als Weinkeller (Auerbachs Keller) und Messehaus der Branchen Porzellan, Keramik und Steingut (Ausstellungsfläche 5.700 m²). Seit 1969 befindet sich in der Rotunde der Passage ein Porzellanglockenspiel aus Meißener Porzellan. Bis 1989 wurde die Mädler-Passage als Messehaus genutzt.
Nach der Wende kaufte Jürgen Schneider 1991 für 80 Mio. DM die Mehrheit an der Immobilie von der Mädler-Erbengemeinschaft. Er wollte die Passage sanieren. Dazu kam es nicht, nachdem sein Unternehmen in Konkurs ging. 1995 übernahm die Commerzbank die Mehrheit.
Von 1995 bis 1997 wurde die Passage umfangreich saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Die Commerzbank verkaufte ihre Mehrheitsbeteiligung an der Mädler-Passage Grundstück GmbH & Co. KG 2008 an ein Unternehmen der MIB Unternehmensgruppe, Berlin/Leipzig. Die übrigen Anteile gehören einer Enkelin Anton Mädlers.
Neben dem geschichtsträchtigen Auerbachs Keller im Untergeschoss befinden sich in der Passage über 20 kleine Ladengeschäfte und Gaststätten. Die Obergeschosse fungieren nicht mehr als Messestandort, sondern bieten unter anderem Platz für Büroräume und das Kabarett Sanftwut.
Passende Touren
Der Leipziger Passagenrundgang
Augustusplatz
So wie der Markt das historische Zentrum von Leipzig ist, so ist der Augustusplatz am Ring das kulturelle Zentrum der Stadt. Er liegt genau zwischen der Leipziger Oper, dem Gewandhaus und der Universität Leipzig und wirkt wie das moderne Zentrum der Stadt. Obwohl er durch Bus- und Straßenbahnhaltestellen geteilt ist, ist dieser große, weite Platz immer noch sehr malerisch, nicht zuletzt dank des Mendebrunnens und der auffallend modernen Universitätskirche.
Der Bereich des späteren Augustusplatzes lag jahrhundertelang außerhalb von Stadtmauer und Stadtgraben zwischen Altstadt und Grimmaischer Vorstadt. Über ihn verlief seit dem Mittelalter die Handelstraße Via Regia, die als Grimmaischer Steinweg im Spätmittelalter mit Steinpflaster befestigt war. Ansonsten war der Platz unbebaut, damit ein freies Schussfeld zur Verteidigung der Altstadt in Kriegszeiten gegeben war.
Um 1840 war der Platz ein bedeutender Messe-Standort für Kleinhandel für die Gewerke von Korbmachern, Glas- und Blechwarenhändlern, Schuhmachern und Pfefferküchlern geworden. Die von Dauthe angelegten Rondelle am Torplatz dienten auch dazu, Staus von Wagenverkehr während der Messezeit zu begrenzen.
1837 beschloss die Stadtverwaltung die Umbenennung in Augustusplatz. Ab dem 1. August 1945 war es der Karl-Marx-Platz und zum Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober 1990, erhielt er den alten Namen zurück.
Während der NS-Zeit wurde der Platz als Aufmarschforum und Standort nationalsozialistischer Propagandaausstellungen genutzt. 1940 wurden dort die beiden Ausstellungen „Die Wehrmacht zeigt Dokumente aus dem Polenfeldzug“ und „Der Sieg im Westen“ gezeigt. Ab 1944 wurden auf dem Augustusplatz große Berge aus Trümmern der Innenstadt aufgehäuft, die mit der sogenannten Zentrumsbahn der Leipziger Trümmerbahnen abtransportiert wurden.
In den 1950er Jahren fanden auf dem nunmehrigen Karl-Marx-Platz die Kundgebungen bzw. Demonstrationen zum 1. Mai statt, bevor die Tribüne an den Georgiring verlegt wurde.
City-Hochhaus
Leipzig-Panorama
Wenn Sie eine großartige Aussicht auf die Stadt haben möchten, sollten Sie das moderne City-Hochhaus Leipzig besuchen. Das 36 Stockwerke hohe Gebäude in der Nähe des Augustusplatzes ist zwar nicht besonders schön anzusehen, bietet aber einen fantastischen Aussichtspunkt. Wenn Sie mit dem Aufzug in die oberste Etage fahren, gelangen Sie über eine Treppe auf die Panoramaterrasse. Die Aussicht von dort oben hilft einem, die Stadt ins rechte Licht zu rücken, und man kann einige der wichtigsten Wahrzeichen Leipzigs deutlich erkennen. Erst als ich die Stadt von hier oben sah, wurde mir bewusst, wie grün Leipzig ist, mit Parks und Bäumen überall.
Architekt Hermann Henselmann (1905–1995), der kurz darauf auch mit den Planungen für den Zeiss-Turm in Jena (heute Jentower) beauftragt wurde, entwarf im Zuge der Neugestaltung des Campus der Leipziger Universität am damaligen Karl-Marx-Platz (seit Oktober 1990 Augustusplatz) das charakteristische Uni-Hochhaus, mit dessen Bau 1968 begonnen wurde. Nach der Wiedervereinigung gab es ab 1994 Überlegungen der Universität, das Gebäude zu verkaufen, da der geschätzte Sanierungsaufwand mit 240 bis 300 Mio. DM erheblich war. Erst vier Jahre später beschloss im Mai 1998 das Rektorat der Universität endgültig den Auszug aus dem Hochhaus. Die Verkaufsbemühungen über mehrere Jahre scheiterten und in den Jahren 1999 bis 2002 wurde schließlich das ehemalige Uni-Hochhaus komplett saniert. Dabei wurde die ehemalige Aluminiumfassade durch Platten aus chinesischem Granit ersetzt und in den zehn oberen Etagen die Fensterhöhe vergrößert.
Aufgrund der Höhe und Lage des Hauses im Stadtzentrum bietet sich ein Panoramabild über die ganze Stadt. In der 26. und 27. Etage befand sich schon zu DDR-Zeit seit 1972 das „Panorama-Café“, welches 1991 geschlossen wurde. 2002 wurde nach der Sanierung des Hauses das neue Panorama-Restaurant eröffnet. Das Restaurant firmiert heute unter dem Namen „Plate of Art“. Es wurde 2007 nach Entwürfen des Architekten Rüdiger Renno und des Designers Till Brömme umgestaltet.
Von der Restaurantetage führt eine Treppe zur offenen Aussichtsplattform in der 31. Etage. Sie ermöglicht in 120 Metern Höhe einen guten Überblick über die Innenstadt und weit über das Leipziger Umland hinaus.
Völkerschlachtdenkmal
Das Wahrzeichen, das mir in Leipzig wirklich den Atem raubte, war das Völkerschlachtdenkmal. Dieses unglaubliche Denkmal für die Soldaten der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 ist einfach gewaltig, und ich war erstaunt, dass ich noch nie davon gehört hatte. Irgendwie hatte ich Leipzigs berühmteste Attraktion bei den Recherchen für meine Reise völlig übersehen. Das Denkmal liegt am Stadtrand und ist nur mit dem Zug zu erreichen, aber das ist es auf jeden Fall wert. Es wurde 1913 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums dieser wichtigen Schlacht der napoleonischen Kriege fertiggestellt und ausschließlich von der Stadt und ihren Bürgern finanziert.
Mit seiner riesigen steinernen Form und den überdimensionalen Skulpturen von Menschen erinnerte es mich sofort an die Zwerge in Herr der Ringe. Das Denkmal ist tatsächlich 91 Meter hoch und beherbergt in seinem Inneren das Museum FORUM 1813, das sich mit der historischen Niederlage Napoleons befasst. Bei einem Besuch kann man viele Treppen hinaufsteigen, um die Aussichtsterrasse oben zu erreichen und einen weiteren Blick auf Leipzig zu erhalten.
Neues Rathaus
Neues Rathaus Leipzig
Nachdem wir bereits das Alte Rathaus gesehen haben, ist es nur fair, dass wir auch einen Blick auf das Neue Rathaus werfen, das es ersetzt hat. Das 1905 errichtete Rathaus ist mit seiner aufwendigen Gestaltung sehr prunkvoll. Die auffälligsten Teile des Neuen Rathauses sind sicherlich die Brücke zwischen den Gebäuden auf dem Burgplatz und der hohe Turm, der sich in seiner Mitte erhebt. Sie können den Turm bei einer Führung, die jeden Werktag um 14 Uhr stattfindet, sogar aus der Nähe betrachten.
Clara-Zetkin-Park
Schon ein kleiner Spaziergang oder ein Blick auf den Stadtplan zeigt, dass Leipzig seine Grünflächen liebt. Vom Stadtzentrum aus gibt es in so ziemlich jeder Richtung Parks, aber der Clara-Zetkin-Park ist vielleicht der beste der Stadt. Der Park liegt hinter dem Musikviertel der Stadt und ist voller Seen und Wege zum Spazierengehen oder Radfahren. Es ist schwierig, sich für die schönsten Stellen des Parks zu entscheiden, aber die Spitzenreiter sind der See in der Anton-Brückner-Allee und der Weg am Elsterflutbett. Da viele Leute auf dem Fluss Kajak fahren, kann ich mir vorstellen, dass das eine lustige Art ist, Leipzig auf eine etwas andere Art zu erkunden.
Alternative Karl-Liebknecht-Straße
Als ich mich beim Sightseeing in der Stadt umsah, wurde mir klar, dass speziell dieser Ort in Leipzig immer noch sehr lebendig ist. Es gab mehr als nur ein paar Leute mit einem eindeutigen alternativen Look, aber erst als ich zum südlichen Ende der Stadt ging, kam der Vibe durch. Auf dem Peterssteinweg, der schnell zur Karl-Liebknecht-Straße wird, schien die kreative Bohème-Atmosphäre immer stärker zu werden, je weiter ich ging. Graffiti und Straßenkunst wurden immer häufiger, bis ich vor dem Feinkost-Flohmarkt stehen blieb. Obwohl der Markt nur samstags stattfindet, gibt es hier auch andere Geschäfte, darunter einen Biergarten und Kunsthandwerksläden.
Mit den vielen Orten um Einhehren und Cafés in der Karl-Liebknecht-Straße scheint es ein toller Ort zu sein, um am Wochenende Zeit zu verbringen. Ich weiß jetzt, dass dies nicht das einzige alternative Viertel in Leipzig ist, und ich habe gehört, dass Plagwitz im Westen sogar noch interessanter ist.
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Passende Touren
Für Gruppen, ganz egal ob ihr mit der Firma, als Lehrer mit einer Schulklasse oder für ein Wochenende mit Freunden in Leipzig seid, bieten wir euch gern individuell auf eure Interessen abgestimmte private Stadtführungen in Leipzig an. Neben den Themen die euch ganz besonders interessieren verbinden wir eure Tour je nach Wunsch auch gerne mit einer Verkostung lokaler Spezialitäten, Restaurantbuchungen oder -empfehlungen oder Team Event Aktivitäten in Leipzig.
Was muss man in Leipzig gesehen haben?
Das Völkerschlachtdenkmal besichtigen. … Mindestens ein Museum besuchen. … Durch das Waldstraßenviertel spazieren. … Die Nikolaikirche besichtigen. … Eine Ausstellung im Panometer besuchen. … Eine Kajaktour auf der weißen Elster machen. … Den Blick vom Panorama Tower genießen. … Ein Besuch im Zoo. …